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Zur alten Säge
Das Gebiet der Wilke gehört zu Wehlens gung erreichen Sie nach wenigen Schrit- Nach der Besichtigung der Kapelle wan-
größten und schönsten Biotopen im ten den Rastplatz „Martins Ruh“. dern Sie ca. 100 m zurück und steigen
Territorium (in der wärmeren Jahreszeit Der Rastplatz ist benannt nach dem links in die Ortslage Thürmsdorf ab und
kann man hier Feuersalamander, Zaun- langjährigen Gastwirt „Schöne Höhe“ in überqueren die Brücke über den Bach
eidechsen und andere Kriechtiere beob- Naundorf, Martin Heilfort. „Behna“.
achten). Etwas unterhalb der Brücke befindet sich
Wir wandern weiter auf diesem Weg, bis der höchste Wasserfall der Sächsischen
Auf dem Verbindungsweg Ortsteil Zei- zur Hauptstraße Struppen/Weißig. Schweiz.
chen – Stadt Wehlen wandern Sie immer Wer möchte kann hier einen Abstecher
geradeaus bis zum Marktplatz und set- zum Kleinen Bärenstein machen. Der Nun wandern Sie auf der Fahrstraße ei-
zen mit der Fähre an das andere Elbufer Gipfel bietet eine gute Aussicht auf das nige Meter bergauf und überqueren
über. Basteigebiet, Lilienstein und Festung Kö- die Verbindungsstraße Struppen – Kö-
nigstein. nigstein.
Einen offiziellen Fährbetrieb gibt es seit Am Fuß des Felsmassives finden Sie die Unmittelbar neben dem Buswartehäus-
1771. Vor dieser Zeit mussten die Men- Diebshöhle (heute Götzinger Höhle) und chen betreten Sie den Waldweg zum Fuß-
schen die Fähre in Pirna benutzen. ein großes Kreuz in die Felswand gemei- gängertunnel unter der Bundesstraße.
ßelt – der sogenannte „Jungfernsprung“. Auf der anderen Straßenseite wandern
Nachdem Sie die Fähre verlassen haben, Götzinger gab den ersten Wanderführer Sie hinter dem Parkhaus weiter, vorbei an
gehen Sie links bis zum kleinen Park- durch die Sächsische Schweiz heraus der „Neuen Schänke“ zum Kassenhäus-
platz, hier rechts bis zum Bahndamm. Am und gilt als Erschließer der Sächsischen chen der Festung Königstein.
Bahndamm links, bis zur Bahnunterfüh- Schweiz.
rung, dort bitte rechts halten, oben am
Sauglberg angekommen wieder rechts Erklärung zum Jungfernsprung:
bis zur Hauptstraße. Im 30-jährigen Krieg floh ein Jungfräulein
aus Pirna aus Angst vor Belästigung von
Jetzt wandern wir ein kurzes Stück nach umherziehenden schwedischen Solda-
links die Hauptstraße bergan (immer ten auf den Kleinen Bärenstein. Soldaten
rechts halten), bis zum „Robert-Sterl- verfolgten Sie und in die Enge getrieben,
Museum“. Der Kunstliebhaber kann hier sprang sie in den Freitod.
seine Wanderung unterbrechen und das
Wohnhaus mit Atelier des Künstlers be- Nach dem Abstecher queren wir die
sichtigen. Die lohnende Ausstellung des Hauptstraße und durchwandern den Unsere Empfehlung:
Expressionisten ist im Sommerhalbjahr Schlosswald und anschließend den Eintrittskarten kaufen und links zu Fuß
täglich geöffnet. Schlosspark von Schloss Thürmsdorf. auf die Festung gehen, denn der sehr
Die Schlossherren wechselten sehr oft. schöne Festungseingang ist aus dieser
Nach der Unterbrechung setzen wir die Die Adelsfamilie „von Biedermann“ wa- Richtung schöner zu erleben. Nach dem
Wanderung fort, bis links, genau in der ren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhun- Rundgang auf dem Plateau, zum Abstieg,
Strassenbiegung, die Einmündung zum derts und Anfang des 21. Jahrhunderts den Aufzug benutzen.
Hinteren Grund (Waldweg, Hermann- die Schlossherren auf Schloss Thürms- Am Fuß der Festung wieder angekom-
Schneider-Weg) kommt. Diesen Weg dorf. men nehmen Sie links den Abstieg in die
geht es weiter bis zur Waldkante, hier be- Im Schloss befindet sich heute eine Scho- Stadt Königstein, vorbei an der Kirche
ginnt das Bärenstein-Klettergebiet: Hier- koladenmanufaktur. zum „Reisiger Platz“ (Reisiger war lang-
zu gehören rechts vom Weg der Bären- jähriger Bürgermeister in Königstein).
steinturm, Bärennadel und Konradturm, Freiherr Ernst Moritz von Biedermann ließ Dort überqueren Sie die Bundesstraße
links vom Weg befindet sich der Kletter- in den 1920-er Jahren auf seinem Grund und gehen zur Dampferanlegestelle.
felsen „Knöchel“. und Boden eine Begräbnisstätte für seine
Wenige Meter vor diesem Kletterfelsen Familie errichten. Zu diesem „Mausole-
stand früher, über viele Jahrzehnte, das um“ führt uns nun die Wanderung weiter.
bekannte Naturdenkmal „Schlangenkie- Das Mausoleum liegt heute direkt am
fer“. Eine Kiefer wuchs aus einem Fels-
spalt heraus, wand sich wie eine Schlan-
ge und durch den dadurch entstandenen
Kreis wuchs eine Birke empor. Dieses Na-
turdenkmal war von einem Schutzzaun
umgeben und viele Jahrzehnte eine riesi-
ge Attraktion in der Sächsischen Schweiz.
Bekannter Weise hat aber auch ein Baum Hier geht es mit der „ältesten Raddamp-
ein begrenztes Lebensalter. Der Namens- ferflotte der Welt“ zurück nach Stadt
geber dieses Wanderweges, Hermann Wehlen.
Schneider, war ein langjähriger und be-
kannter Revierförster im Bärensteinrevier. „Malerweg“ – genau an der Kante Hoch- Wolfgang Thomas
ebene/Elbtal.
Wir setzen unsere Wanderung bis zur Herr Hitzer ließ Anfang der 2000-er Jahre
Bergkuppe fort und nach der Wegbie- das Mausoleum zur Kapelle umbauen.