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Zur alten Säge
Mit jedem wieder sichtbar gemachten Den vorerst letzten Abend verbrachten Er unterstützte uns mit schlesischem Ku-
und aufgestelltem Stein erhielten die wir in geselliger Runde. Auch unser Pen- chen als Gastgeschenk und zur Wochen-
Verstorbenen ihre Würde und ihren Na- sionswirt hatte eine Überraschung – er endverpflegung. Außerdem spendierte
men zurück. übergab uns eine Probe seiner schmack- er das Begrüßungsbrot für den Bürger-
haften Backkunst. Vor dem Umbau zur meister der Gemeinde und zwei „Drei-
Während des Arbeitstages bekamen wir Pension war der Bäckereiberuf sein Brot- pfünder“ für das Abendbrot.
auch Besuch von einem 1939 in Schrei- erwerb. Und damit wir etwas auf der „Bemme“
berhau geborenen Herren. haben, stellte uns unser Mitglied Roberto
Er nahm 6 Stunden Autofahrt auf sich, Der Sonntag begann noch einmal mit Pusch Wurstwaren aus der eigenen Pro-
um an diesem Tag dabei sein zu können. dem gemeinsamen Frühstück unserer duktion seines Hofladens zur Verfügung.
Sehr emotional und dankbar verfolgte er Mitglieder und Freunde. Auch dafür ein großes Dankeschön.
unsere Arbeiten, so manche Träne konnte Danach begann für die meisten der Auf- Ein besonderer Dank gilt unserem Mit-
er verständlicherweise nicht verstecken. bruch nach Hause. Ich persönlich nutzte glied Robert Wollny für seine profes-
Gegen 15 Uhr endete der Arbeitseinsatz den Vormittag zu einem ausführlichen sionelle Kontaktaufnahme mit der Ge-
offiziell und alle Beteiligten nahmen die Rundgang auf „unserem“ Friedhof, bei meinde Schreiberhau, seiner perfekten
Einladung zum gemeinsamen Grillen in dem ich noch viele Fotos machte. Organisation bei unserem Aufenthalt
der „Iserbaude“ an. Dem Carl und Gerhard Hauptmann-Haus und seinen Diensten als Übersetzer.
in Schreiberhau stattete ich noch einen Herzlichen Dank unserem Quartiergeber
Schmackhafte, kalorienreiche Würste Besuch ab und danach ging es auch für in der „Alten Bäckerei“.
brutzelten auf dem Grill, unser Begrü- mich zurück. Ein großer Dank gilt dem Bürgermeister
ßungsbrot wurde vom Bürgermeister Miroslaw Graf und seinen Mitarbeitern
aufgeschnitten. Zwei der gesponserten Dieser Bericht wäre nicht vollständig, für die geleisteten Vorarbeiten, die Ver-
Kuchen gingen reihum. Da sich in unse- ohne die Würdigung der Unterstützer pflegung mit Getränken und Imbiss, der
ren Reihen vier sprachkundige Mitglieder unserer Aktion. Sie haben es mit ermög- Bereitstellung von Werkzeugen und Ar-
befanden, entwickelte sich eine lebhafte licht, diesen Arbeitseinsatz zu einem gro- beitsmitteln, für ihre Gastfreundschaft,
Unterhaltung zwischen den polnischen ßen Erfolg werden zu lassen. Darum be- das entgegengebrachte Vertrauen und
und deutschen Beteiligten des Arbeits- kommen sie hier ihren verdienten Platz. die gute Zusammenarbeit.
einsatzes. Durch das Ergebnis des Tages Wir sind uns an dem Wochenende näher
sichtlich beeindruckt, machte der Bür- Zunächst möchten wir uns beim Sächsi- gekommen und auf dem Weg, verlässli-
germeister („Endlich erkennt man wieder schen Staatsministerium des Innern mit che Freunde zu werden.
einen Friedhof“) spontan den Vorschlag, dem sächsischen Beauftragten für Ver-
voraussichtlich am 7./8. November 2020 triebene und Spätaussiedler, Herrn Dr. Wir kommen gern wieder!!!
einen fortführenden Arbeitseinsatz zu Jens Baumann, für die erstmalige Förde-
organisieren. Wir besprachen mit ihm die rung unseres Projektes herzlich danken. Tausend Dank unseren Familien, die wie-
weiteren Schritte für die Arbeiten, nöti- Wir hoffen auf eine weitere gute Unter- der einmal ein Wochenende ohne uns
ge Technik für die Hebung der großen, stützung. auskommen mussten.
schweren Grabplatten sowie Baumfäl- Danke an unsere eingearbeitete, ver-
lungen. Ein Riesendank gilt unserem Mitglied schworene Truppe, die wirklich Außerge-
Armin Hübner, dem Hübner-Bäcker aus wöhnliches geleistet hat.
Von unserer Seite versicherten wir ihm Horka bei Niesky.
eine stetige Unterstützung bei dem www.huebner-baecker.de Und letztlich Dank dem „Herrn der Berge“
Friedhofsvorhaben. Mit dem erreichten Rübezahl, der bei unserem Herrgott das
Ergebnis der zwei Tage im Rücken, wird herrliche Wetter bestellt hat.
Herr Bürgermeister Graf dem Denkmal-
amt starke Argumente für eine beschleu- Friedemann Scholz
nigte Sanierung des Friedhofs liefern
können. Nach der Verabschiedung aller
gegen 16 Uhr und nochmaligem Dank
für das Geleistete löste sich unsere Schar
auf. Einige unserer Mitglieder gingen
noch einmal auf den Friedhof zurück
und erledigten restliche Arbeiten. Dabei
überraschte uns der Anwohner eines be-
nachbarten Grundstücks mit der Überga-
be einer zerbrochenen Grabtafel, die bei
ihm viele Jahre auf dem Boden lagerte.
Eine andere Bewohnerin informierte
über einen Grabstein auf ihrem Dachbo-
den. Wir versprachen ihr, diesen bei unse-
rem nächsten Aufenthalt in Schreiberhau
abzuholen und auf den Friedhof zurück-
zubringen. Aufgrund der Corona-Lage stammen alle An einer Weiterführung der Kontakte so-
Artikel aus „Der Heimat der Großeltern“ aus wie Projekte knüpfen wir an, sobald es die
dem Jahr 2020. Situation wieder zulässt!